Das Problem


Wichtig für die Bewahrung des Kulturerbes ist dessen Dokumentation durch entsprechende Fachleute. Für Ausgrabungen, Beschreibungen, Restaurierung, Erforschung von Entstehung und Veränderung, sowie für die Einordnung in den historischen, kulturgeschichtlichen und technischen Kontext bildet die Dokumentation den Hintergrund. Maßgebliche Voraussetzung für das Gelingen ist die geometrische Erfassung des Bestandes und seine Darstellung in Plänen und Karten.

Während dies früher mit einfachen Hilfsmitteln von den Fachleuten selbst in oft langwierigen, mühsamen Prozessen, meist durch Kartierung nach Handaufmass - oft nur unvollkommen - erfolgte, boten sich nach und nach vielfältige technische Möglichkeiten, wie Photogrammetrie, Tachymetrie und - seit kurzem - das Laserscannen.

Diese Methoden jedoch sind meist nur von Spezialisten aus dem Bereich der geodätischen Messtechnik fachgerecht einzusetzen. Den technisch versierten Fachleuten wiederum fehlt im Allgemeinen der rechte Blick für die Erfordernisse von Architektur, Denkmalpflege und historischer Forschung sowie das unbedingt notwendige Hintergrundwissen, das den sog. Anwendern, den Fachleuten aus Architektur und Bauforschung eigen ist. Jene wiederum stehen den oft hoch technisierten Verfahren häufig skeptisch gegenüber und setzen sie nicht ein.

Jeder für sich alleine gestellt, ist nicht in der Lage, die Aufgabe der Dokumentation und der wirksamen Darstellung den heutigen Erfordernissen entsprechend - gerade auch bei begrenztem Budget - effektiv und optimal durchzuführen. Die Zusammenarbeit ist häufig wegen der unterschiedlichen Sprache, wegen der verschiedenen Standpunkte und Sichtweisen schwierig. Beide Seiten müssen von einander lernen. Es gilt, die Sphären einander näher zu bringen.